June Nealon wird mit einem Schlag aus ihrem wieder fast normalen Leben gerissen. Der erste Schlag war für June der Tod ihres ersten Mannes, der zweite Schlag ist nun die Nachricht vom Tod ihres zweiten Mannes und ihrer Tochter Elizabeth. Nichtsahnend biegt sie in die Straße, in der ihr Haus steht ein, und sieht ein erschreckendes Bild. Polizei und Krankenwagen stehen vor ihrem Haus. Shay Bourne, ein vertrauenswürdiger junger Mann, sollte eigentlich das Kinderzimmer für das Baby herrichten und nicht ihren Mann und ihre Tochter ermorden. Tief sitzt nicht nur der Schmerz des Verlustes, sondern auch der Schmerz des Vertauens, denn das hatte sie Shay geschenkt. Nun sitzt dieser zum Tode verurteilt in einer Zelle im Gefängnis von New Hampshire.
In der Hoffnung, dass es nicht noch schlimmer geht, erfährt June, dass ihre zweite Tochter Claire herzkrank ist und unbedingt einen Lebensretter braucht. Ein neues Spenderherz wird dringend benötigt, sonst überlebt Claire nicht.
Nach elf Jahren ist nun der Tag der Hinrichtung gekommen. Doch nichts läuft wie geplant, denn Shay Bourne will June nach ihren großen Verlusten helfen. Er möchte sein Herz für ihre Tochter Claire spenden. June´s ihr Leben läuft erneut aus dem Ruder, denn soll das Herz eines Doppelmörders in dem Körper ihrer Tochter weiterschlagen?
Jodi Picoult hat es bisher immer geschafft mich zu überzeugen und so habe ich mich auch diesmal wieder in ihre Hände begeben.
Ihr Schreibstil ist einfach unverwechselbar, die Anfangsworte wieder sehr packend und die Geschichte sehr gefühlvoll und grausam zugleich. Einfach unverwechselbar.
Ein Buch voller verschiedener und heikler Themen. Steht doch vorerst die Todesstrafe zur Debatte, wird kurz darauf die Religion und deren Ansichten zur Sprache gebracht. Letztendlich laufen diese Themen zum Thema Organspende zusammen.
Abwechselnde Erzählperspektiven um den verurteilten Doppelmörder Bourne zeigen Hintergründe auf und bringen Licht in dunkle Winkel. Der Mittgefangene und Zellennachbar Lucius, Seelsorger Father Michael, Rechtsanwältin Maggie und June selbst kommen zu Wort und lösen die verschiedensten Gefühle und Empfindungen, nicht nur beim Leser, aus. Sie schwimmen alle in einem Strudel, der jeden Tag Neues heraufwirbelt. Stimmungen schwanken, Glauben werden in Frage gestellt, vernebelte Sichtweisen werden von Tag zu Tag klarer.
Obwohl auch dieses Buch etwas Besonderes ist und ich Jodi Picoult wieder blind vertrauen konnte, hat es dennoch einen kleinen Beigeschmack. Einige Elemente waren mir eindeutig zu magisch und zu übertrieben. An manchen Stellen waren leichte Unsicherheiten der Autorin vor allem bei der Themenwahl und dessen Breite zu spüren. Stellenweise war es einfach zu viel. Diese Kritik ist meiner Meinung nach jedoch zu verschmerzen und ich denke spätestens im nächsten Buch wird sie diesen Fauxpas wieder richten.
Den Klappentext habe ich auch bei diesem Buch bewusst ausgelassen und bin im Nachhinein froh darüber, da dieser das eigentliche Hauptthema nicht erwähnt und den Leser auf einen falschen Weg führt
Ein Kloß im Hals war auch diesmal zu spüren und dieser darf bei Picoults Romanen wohl auch einfach nicht ausbleiben.
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