La Push. La Push???
Ist das nicht der Ort, der in Stephenie Meyers Bis(s)-Romanen vorkommt ?
Richtig, doch diesmal ist diese traumhafte Kulisse nicht den Vampiren gewidmet, sondern einer Gruppe Jugendlicher, die dort am Strand campen möchte.
Smilla kommt aus Deutschland und will ein Jahr in Seattle zur Schule gehen. Die Gastfamilie, bei der sie nun lebt, ist ihr bekannt, denn Alec war, als er noch mit seiner Familie in Berlin wohnte, ihr großer Schwarm und ist es immer noch. Er will mit seiner Clique eine schöne Zeit im Indianerreservat der Quileute verbringen. Genau wie letztes Jahr, als er dort mit Mark und Josh surfen war, denn die Wellen sind für Hobbysurfer wie gemacht. Smilla ist glücklich, denn sie darf mit, fühlt sich jedoch mit ihrer knabenhaften Figur wie ein Außenseiter. Janice, Laura und die neue Freundin von Alec, Brandee, haben eine weibliche Figur, sind makellos und haben sogar schon Tattoos und Piercings. Doch Smilla will sich von den Surfertussis nicht die Ferien verderben lassen und begibt sich mit ihrer Kamera auf Fotojagd. Damit sie nicht völlig außen vor steht, geht sie mit ihrem Surfbrett allein in die Bucht. Wie es das Schicksal will, lernt sie dort den Einheimischen Conrad kennen. Von jetzt auf gleich verliebt sie sich in ihn, doch irgendwas stimmt nicht mit ihrer neuen Liebe. Etwas bedrückt ihn und vor allem hat er eine große Abneigung zu ihren neuen Freunden. Was ist letzten Sommer passiert? Warum verhalten sich alle immer merkwürdiger?
"Indigosommer" von Antje Babendererde ist nicht immer nur indigoblau sondern weist auch dunkelschwarze Stellen auf. Spannend erzählt Smilla, die Protagonistin, aus der Ich-Perspektive von ihrer aufregenden Zeit in Forks und La Push. Die Geschehnisse um Conrad werden dagegen von einem distanzierten Erzähler beschrieben.
Dass in La Push nicht nur Werwölfe zugegen sind und dass die Jugend auch die Themen Sex, Drugs und Rock´n Roll beschäftigt, greift die Autorin in ihrem Roman auf. Die erste Liebe, Eifersucht und vor allem das Leben zwischen Jugendlichen mit unterschiedlichen Vergangenheiten sind Hauptbestandteile. Die Charaktere sind wirklich maßgeschneidert und es gelingt dem Leser, sich von der ersten Seite an in die jungen Heranwachsenden hineinzuversetzen. Bildlich erscheinen der Strand, der Ozean, die Klippen, das Reservat sowie James Island vor dem bloßen Auge und auch die Figuren könnten lebendiger und einprägsamer nicht sein.
"Indigosommer" macht Mut, zeigt auf, wie das Schicksal manchmal spielen kann und offenbart gnadenlos, was Alkohol, Drogen und eine große Portion Übermut alles anrichten können.
Ein Muss für alle Bis(s) Fans, denn eine handvoll Magie ist in La Push immer vorprogrammiert und dieses besondere Kribbeln stellt sich wieder ein, nicht nur bei den Mädchen im Buch.
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