Lachmuskelmuskelkater
ist in diesem Buch einfach vorprogrammiert.
Als Paul erwacht, liegt er neben Kathrin. Das wäre alles nicht so schlimm, würde er nicht gerade in ein unangenehmes Gespräch verwickelt werden. Und würde sie ihm dann nicht auch noch einen Apfel-Möhre-Fenchel mit einem Hauch Sellerie-Saft anbieten, hätte er sogar noch Lust auf weiteren Sex mit ihr gehabt.
Dr. Paul Schuberth ist frisch geschieden und arbeitet in der Personalabteilung eines Zeitungsverlages. Im Verlag wie auch im Privatleben ist Stress vorprogrammiert. Stress in dem Sinne, dass Paul einfach immer hilft, niemandem absagen kann und seine Hilfe auch irgendwie von allen benötigt wird.
Sein Bekannten- und Freundeskreis besteht zum einen aus Fr. Hoffmann, seiner Sekretärin, die trotz diverser Schulungen, die zusammengenommen die Dauer eines Harvardstudiums überschreiten, bis heute nicht in der Lage ist, mit dem Internet umzugehen oder E-mails zu versenden.
Zum anderen aus Kathrin, mit der Paul nun bereits zum dritten Mal geschlafen hat. Wie es diesmal dazu kam, wird mühsamer zu rekonstruieren sein als das Kennedy-Attentat.
Tommi, eigentlich Thomas, eine viktorianische Gouvernante, lebt mit seiner geschiedenen Frau und seiner Ersatztochter zusammen und bringt sämtliche Alkoholika in einer Art Waffenschrank unter, dessen Schlüssel wahrscheinlich bei einer Schweizer Bank deponiert wird und nur vor Festtagen eingeflogen wird.
Das Chaos vervollständigen Freund Günther, der unbedingt Iggy heiraten möchte, Bronko – Kathrins Bruder, der immer rechts oder links an Paul vorbeischielt. Zu allerletzt wären da Schamski, Vertriebschef, Freund und umgänglichster Kollege, Pauls Hund Felix, aber auch Fred gerufen, und vor allem jede Mengen Frauen.
Mitte vierzig ist das Leben noch längst nicht vorbei, es geht scheinbar dann erst richtig los.
Denn haben die Götter Paul die große Liebe missgönnt, ihm dafür aber eine passable Karriere zugeschrieben oder tauschen die Götter auch manchmal? Oder sollte man eher an Statistiken als an Zufall glauben?
Ein wirklich grandioses Buch, bei dem ich so oft lachen musste, dass ich richtigen Lachmuskelmuskelkater bekommen habe. Das geht nicht? Jawohl, es geht.
Man nehme dieses herrliche Buch zur Hand, tauche in die Welt von Paul oder werde am besten zu Paul und die Katastrophen nehmen seinen Lauf. Einfach witzig, in die Gedanken eines männlichen Wesens einzutauchen und in diese Achterbahn des trockenen Humors einzusteigen. In der Ich-Perspektive werden irrwitzigen Vergleiche, bildliche Umschreibungen detailgetreu erzählt, zum Schieflachen.
Ich möchte unbedingt wissen, ob Hans Rath Pauls Leben genauso weiterzeichnet, wie ich es tun würde.
Eine Fortsetzung ist dringend erwünscht!
Binea.
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