Ein Schwan unter den Enten
Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen und seinen eigenen Kopf. So will auch Hulda, die älteste Tochter des Pfarrers einer Fjordgemeinde, ihr Leben in die eigene Hand nehmen. Doch ihre Mutter sieht das etwas anders, denn sie möchte ihrem Sohn eine gelehrte Erziehung ermöglichen. Um das verwirklichen zu können, muss Hulda als hübscheste Tochter verheiratet werden. Am besten natürlich mit einem vermögenden Herrn. Obwohl Hulda den für sie Bestimmten noch nicht gesehen hat, hasst sie ihn schon jetzt. Herr Falck ist Hilfsprediger und entpuppt sich als sympathisch-eleganter Nichtsnutz. Hulda willigt in die Verlobung ein, verliebt sich aber fast zeitnah in den charmanten Eisenbahningenieur Olaf Brun. Sie befindet sich in einer Zwickmühle und als die beiden eines Nachts entdeckt werden, wird Olaf Brun von ihrer Mutter aus dem Haus verwiesen. Hulda entscheidet sich, das Elternhaus zu verlassen und reist dem Glücklosen hinterher. Er versucht sich nun als Maler in Amerika eine Existenz aufzubauen. Der Weg ist für ihn, wie auch für sie, sehr schwer, denn Amerika bietet wenige Möglichkeiten. Gemeinsam ohne Fremdbestimmung wird dieses Abenteuer in Angriff genommen.
Hulda als starke Frauengestalt widersetzt sich den familiären Zwängen und findet ihren eigenen Weg durchs Leben. Hjalmar Hjorth Boyesen beschreibt vor allem den in Amerika spielenden Teil für den Leser sehr packend. Mit der Protagonistin zusammen wird dem Leser ein Eindruck vermittelt, wie damalige Einwanderer behandelt wurden.
Am Ende wird ein Einblick über das Leben des Autors und über seine Zeit gegeben. Auch biographische Daten der bekannte Übersetzerin Mathilde Mann werden erwähnt.
Der Roman zeigt den Gegensatz zwischen norwegischer Landschaft und dem geschäftig-verrückten Großstadtleben auf und vermittelt, dass in jeder Lebenslage Freundschaft und Liebe alles bezwingen kann.
Binea.
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