Federleicht
Ein seltsames Gefühl weckt Rebecca aus ihrem Schlaf und lockt sie ans Fenster. Sie erschrickt, denn da steht ein Junge, der zu ihr hinauf sieht. Wer ist er und was macht er mitten in der Nacht vor ihrem Fenster?
Vor dieser Nacht führte Rebecca noch ein relativ normales Teenagerleben. Sie geht zur Schule, hat Erfahrungen mit Jungen und wohnt noch zuhause. Sie liebt Trödelmärkte und die gemeinsamen Frauenabende mit ihrer Mutter Janne und deren Lebensgefährtin Spatz. Doch jetzt ist irgendetwas anders. Sie fühlt etwas in ihrem Inneren, eine Art Anziehungskraft zu genau diesem Jungen, der vor ihrem Fenster stand. Lucian. Er ist immer in ihrer Nähe, begegnet ihr in der Schule, auf Partys und sogar auf dem Trödelmarkt. Was will er von ihr? Lucian ist geheimnisvoll, weiß nicht, wo er herkommt, und kennt seine Vergangenheit nicht. Dennoch fühlt sich nun auch Rebecca zu ihm hingezogen und ein unsichtbares Band verbindet die beiden. Rebecca will mehr von ihm wissen, denn Lucian schleicht sich in ihr Herz. Das Band der Anziehung wird immer fester, doch in dem Moment, als beide dem Geheimnis ihres Aufeinadertreffens sehr nahe kommen, werden sie getrennt. Eine einsame, dunkle und schmerzhafte Zeit steht beiden bevor. Kann die Liebe alles überwinden?
Wie ist mir Rebecca ans Herz gewachsen! Das Buch beginnt mit einem wunderbar sanften und harmonischen Einstieg in die Welt von Rebecca. Teil eins ist sehr real gehalten und umfasst sich mit dem Kennenlernen von Rebecca, ihrer Familie und ihren Freunden. Die Liebe zwischen den Figuren ist stets auf sehr verschiedene Art vorhanden und einfach bezaubernd. Das Mittelstück des Buches ist das Vorspiel auf das Ende und in einem besonders unerwarteten Stil gehalten. Das Ende bildet der schließlich fantastischste Teil um Rebecca und Lucian. Durchweg frischt Frau Abedi ihren Roman mit vielen umgangssprachlichen Elementen auf. Ob das Fluchen in englischer Sprache, das Erwähnen von bekannten Sendungen und Liedern, die jugendlichen Charaktere sind passend geformt.
Selbst vor dem Erscheinen von Lucian ist das Buch durch seine einfachen Sätze und leichten Handlungen sehr symphatisch. Ganz zurücklehnen kann man sich allerdings nicht, da einige verzwickte Begebenheiten die volle Aufmerksamkeit des Lesers benötigen. Sind diese kleinen Schikanen überwunden, gibt sich das unvorhersehbare und wirklich gefühlvolle Ende preis.
Ein kleiner Wehrmutstropfen tut sich trotz allem auf, denn die Liebe hätte sich noch etwas mehr in den Vordergrund spielen müssen und auch Lucian hätte noch etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Das starke Band zwischen den beiden Hauptakteuren hatte zeitlich sehr dünne Stellen.
Magisch ist es aber allemal und es ist eine Frage der Zeit, wann wir unserem „Lucian“ begegnen.
Ein federleichter Jugendwälzer.
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